Deutschlands größter P+R Check

643 Park + Ride Plätze im Test

ACE-Clubinitiative 2023: Kann Deutschland P+R?

Das ACE-Ehrenamt hat zwischen April und Juli 2023 insgesamt 643 Park + Ride Anlagen in ganz Deutschland unter die Lupe genommen. Sieben Prozent der untersuchten Plätze erhielten die Auszeichnung „Exzellent“. Auch hat sich gezeigt, dass weitere Mobilitätsangebote neben dem ÖPNV oft Mangelware sind. Insbesondere in den Kategorien Sicherheit und Barrierefreiheit gab es mit je rund 65 Prozent noch großes Verbesserungspotenzial.

Die Grundlage der Überprüfung war ein detailliert ausgearbeiteter Kriterienkatalog, der die Überprüfung von Angebot & Ausstattung, Sicherheit, Barrierefreiheit und zusätzlichen Mobilitätsangeboten vorsah. 


Darauf kommt es an


ÖPNV: Auf die Anbindung kommt es an.

Notwendig: Abstellmöglichkeit für Fahrräder.

Barrierefrei Strom tanken: Platzmaße müssen stimmen.

Erleichternd, wenn vorhanden: Saubere Toiletten.

Ein Pluspunkt: Gute Beschilderung.

Ein gutes Gefühl: Kameras für mehr Sicherheit.

Unter Strom: E-Laden ist ein Muss.

Gute Anlagen zeichnen wir aus.

DAS TEAM DER ACE-CLUBINITIATIVE 2023

"Kann Deutschland P+R?"

Mehrere tausend Park-and-Ride-Anlagen gibt es in Deutschland, allein 38 davon in München. Dennoch wurde München erst kürzlich zur Stauhauptstadt der Nation gekürt. Gleichzeitig pendeln rund 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. Arbeitswege, noch zu häufig allein im Auto zurückgelegt, stellen Mensch und Infrastruktur gleichermaßen auf die Probe. P+R Anlagen sind hier die richtige Lösung, stellen sie doch die optimale Verbindung zwischen Städten und angrenzenden Kreisen außerhalb dar. Deswegen wollen wir herausfinden, was es braucht, um noch mehr Verkehrsteilnehmende für einen Umstieg auf den ÖPNV zu begeistern. Wie ist es um die Park-und-Ride-Anlagen Deutschlands als multimodale Verkehrsknotenpunkte bestellt?

Stefan Heimlich
Vorsitzender des ACE Auto Club Europa

Das Deutschland-Ticket wird einen Paradigmenwechsel mit sich bringen. Wir gehen davon aus, dass etwa 5,6 Millionen Menschen in Deutschland ein ÖPNV-Abo abschließen, die vorher keines hatten. 49 Euro ist ein attraktiver Preis. Die Jobtickets werden sogar nur maximal 34,30 Euro kosten. Das entlastet die Menschen und schafft einen Anreiz für die klimafreundliche Mobilität. Beide Spielarten des D-Tickets werden Pendlerinnen und Pendler ansprechen. Dort, wo es noch keinen Bus oder On-Demand-Service zum Bahnhof gibt, sind Auto und Fahrrad die natürlichen Zubringerfahrzeuge zum Zug. Schon jetzt gibt es erheblichen Bedarf bei den Park&Ride-Anlagen in Zahl und Qualität. Mit dem neuen Ticket und dem ebenfalls erforderlichen Ausbau des Bus- und Bahnangebotes brauchen wir mehr von diesen Anlagen und kluge Konzepte – einschließlich Mobilitätsstationen für Leihräder und -autos.

Schirmherr Ingo Wortmann
Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Park und Ride Parkplätze sind ein wichtiges Mittel für die Mobilitätswende. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, reicht es nicht, den Autosektor umzugestalten. Auch der ÖPNV muss attraktiver werden. Neben Lösungen für die vielen bekannten Baustellen muss dazu das Angebot an Park und Ride Parkplätzen ausgebaut werden. Das zahlt auf die Nutzungsquote des ÖPNV ein. Deswegen ist es wichtig, dass der ACE sich diesem Bereich annimmt, um die Missstände der Parkplätze aufzudecken. Häufig sind die Parkplätze an abgelegenen Orten und eine Anbindung an den ÖPNV ist nicht ohne Weiteres möglich. Des Weiteren muss der barrierefreie Zugang gewährleistet sein. Wir unterstützen deshalb die Initiative des ACE, um den ÖPNV langfristig attraktiver zu machen.

Axel Schäfer
Geschäftsführer des Bundesverbandes Betriebliche Mobilität

Die Straßen in den Innenstädten und auf den Autobahnen werden zu Stoßzeiten immer voller. Das nervt Anwohnerinnen und Anwohner, Berufspendler verlieren viel Zeit im Stau – und dem Klima schaden die vollen Straßen auch. Wir brauchen attraktive Angebote, damit die Menschen ihre Autos möglichst früh auf ihrem Weg stehen lassen und in die Bahn steigen. Neben einem verbesserten ÖPNV-Angebot können Park-and-Ride-Plätze in der Fläche helfen, Menschen den Zugang zum ÖPNV zu erleichtern. Darum ist es gut, dass der ACE die Park-and-Ride-Plätze in Deutschland genau unter die Lupe nimmt und aufzeigt, was verbessert werden muss, damit sie von noch mehr Menschen genutzt werden.

Dirk Flege
Geschäftsführer der Allianz pro Schiene